I see you! ^.^
   
  Drache's Reich
  Geldgier
 

Geldgier

Ich schloss leise die Haustür auf und pirschte hinein. „Hallo?“, rief ich müde. Keine Antwort. Na toll, dachte ich genervt, mal wieder keiner da. Langsam fuhr ich mir mit der Hand durch das Haar. Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich hin. Ein tiefes Knurren entrang sich meiner Kehle, als ich ihren Geldbeutel auf dem Tisch entdeckte. So leichtsinnig. Wobei, es war bestimmt sowieso nur wenig darin. Unruhig leckte ich mir meine Lippen. Es war nur wenig darin... „Du bist doch kein schäbiger kleiner Dieb, oder Zach? Lass deiner armen Mutter ihr so hart erarbeitetes Geld. Seit wann stört es dich eigentlich, dass deine sogenannten Freunde sich viel mehr leisten können als du?“ Ein höhnisches Grinsen legte sich auf meine Lippen, meine Finger reckten sich nach dem Beutel, doch mein jämmerliches Gewissen hielt mich zurück. „Sei nicht so egoistisch. Deine Mutter kann doch nichts dafür, dass sie so wenig verdient. Komm schon. Lass es bleiben. Geh lieber in dein Zimmer.“ „SIE kann wirklich nichts dafür. ER ist schuld. ER hat uns verlassen. Ich hasse ihn... Und doch... sie kann auch etwas dafür. Hätte sie einen vernünftigen Job...“ Meine eiskalten Finger schlossen sich fest um den Geldbeutel. „Wenn du das tust, wirst du es bitter bereuen.“ „Ach Quatsch. Das merkt sowieso niemand. Ich brauche das Geld...Wirklich! Ihre Blicke, ihre verachtenden Blicke... in den Geschäften... wenn ich neben ihnen stehe und mir nichts kaufen kann... Es muss sein!“ Mit großer Willensanstrengung öffnete ich den Geldbeutel. 50 Euro. Meine Augen blitzten gierig auf. Dann fiel mein Blick auf einen Zettel. Ich nahm ihn an mich, öffnete ihn und erschrak. Meine Hand erstarrte, ließ den Zettel und den Beutel fallen. Meine Augen weiteten sich, dann sank ich auf die Knie. Meine Augen füllten sich mit Tränen, die Gutmütigkeit meiner Mutter faszinierte und entsetzte mich zugleich. Was dort auf dem Zettel stand... Ich fühlte mich schäbig, richtig dreckig. Ich bin ein schlechter Mensch, ein missgünstiger Sohn, Mit tränenerstickter Stimme flüsterte ich nur: „Woher wusste sie nur, dass ich dies tun würde?“ Wie konnte sie ahnen, dass mich dieser ewige Geldmangel irgendwann so vereinnahmte? Und vor allem: Wie konnte mein Pate ahnen, dass ich mir so sehr Geld wünschte? Ich wusste es nicht. Und es war mir auch egal. Ich wusste nur eins: Ich würde so etwas nie wieder wagen. Verzweifelt wischte ich mir über das Gesicht. Ich hörte, wie die Haustür sich öffnete und Furcht vor dem kommenden Augenblick überkam mich.

 
  Besucher heute 1 Besucher (5 Hits) in meinem Reich!^^ Sämtliche Texte und Bilder fallen unter das CopyRight© Schutz-Gesetz! Copyright© by Drachenlord_93 2007-2012 All Rights reserved.  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden